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Sparkassen müssen auch an Senioren denken

Am 17.10. wurde bekannt [1], dass die Sparkasse Hannover die Filiale in der Falkenstraße in Hannover-Linden für 3 Millionen Euro umbaut. In der Folge wird es unter anderem nicht mehr möglich sein, Bargeld am Schalter abzuheben. Kritik daran wird insbesondere dahingehend laut, dass ältere und Menschen mit Handicap zu wenig beachtet werden.

“Wie hier wieder einmal mit Menschen jenseits der Erwerbstätigkeit umgegangen wird, ist unglaublich. Selbst wenn es Unterstützung beim Umgang mit dem Geldautomaten gibt, so ist das doch nicht dasselbe, wie die persönliche Behandlung am Schalter,” kritisiert Bruno Adam Wolf, Vorsitzender der Piraten im Stadtverband Hannover, Kandidat zur Oberbürgermeisterwahl und Abgeordneter in Rat und Region Hannover. “Wir schließen uns der benannten Kritik, dass ältere Menschen und solche mit Handycap von den Umstellungen benachteiligt werden, umfassend an. Der Service in den Sparkassen darf auch bei Modernisierungsideen nicht leiden, will man aus so etwas persönlichem wie Geldgeschäften nicht eine seelenlose Handlung machen. Als Abgeordneter in der Region Hannover werde ich dieses Vorgehen hinterfragen.”

Sparkassen sind in der jüngeren Vergangenheit mit verschiedenen kundenunfreundlichen Handlungen aufgefallen.

“Es ist schon erstaunlich. Einerseits kündigen Sparkassen Prämien-Sparverträge, weil die zugesagten Zinsen nicht mehr zu erwirtschaften sind [2]. Das hat die Sparkasse Hannover zwar noch nicht angekündigt, aber dennoch verwundert es, dass sie nun 3 Millionen Euro dafür ausgeben möchte, aus der Filiale einen “Veranstaltungs-Marktplatz” machen zu wollen. Viel besser wäre es doch, sich auf die Leistungen zu konzentrieren, die man von einer Bank erwarten darf: Barrierefrei Kunden ihnen gehörendes Bargeld zur Verfügung zu stellen und anzunehmen,” stellt Thomas Ganskow, Stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei SV Hannover und Bezirksrat in Linden-Limmer fest. “Erst kam die Schließung der Filiale am Deisterplatz [3], jetzt die Beschränkung von Bargeldgeschäften. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie das weitergeht. Offenbar ist die Sparkasse auf dem besten Weg, Bargeld ganz abzuschaffen und nur noch online und damit verfolgbare Geschäfte zu unterstützen. Das öffnet der Überwachung und Ausspähung Tor und Tür. Wehret den Anfängen kann man da nur sagen.”

[1] https://punkt-linden.de/92143/umbau-sparkasse-lindener-markt/
[2] https://piraten-nds.de/2019/10/08/sparkassen-sollen-sich-auf-ihre-verantwortung-besinnen/
[3] https://punkt-linden.de/66168/stellungnahmen-aus-dem-stadtteil-linden-sued-zur-geplanten-schliessung-der-sparkassenfiliale-deisterstrasse/

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